"manipulated landscapes" Fotoprojekt
"manipulated landscapes" ist ein großangelegtes künstlerisches Fotoprojekt an dem Armin Klein seit 2009 arbeitet und das ihn noch viele Jahre beschäftigen wird.
Die Fotografien zu diesem Projekt entstehen in den unterschiedlichsten Landschaften, in verschiedenen Ländern, immer im Rahmen ausgedehnter Exkursionen.
Mit Fotoausrüstung und gepacktem Rucksack verschwindet Armin Klein manchmal für Tage in Wäldern und abgelegenen Landschaften um mit einer Reihe von neuen Fotoarbeiten ins Atelier zurückzukehren.
Findet Klein eine passende Szenerie, werden von ihm zwei Fotografien gemacht, zwei räumlich identische Bilder, die Kamera befindet sich auf einem Stativ. Zwischen Aufnahme eins und Aufnahme zwei wird die sich vor der Kamera befindende Landschaft vom Künstler manipuliert. Manchmal finden subtile kaum wahrnehmbare Eingriffe, manchmal großflächige "Umbauarbeiten" der "Gegend" statt.
Die Szene von Bild 1 findet sich "aufgeräumt" in Bild 2 wieder, oder aber auch genau umgekehrt, es wird ein unordentlicher, scheinbar "natürlicher" Zustand hergestellt.
Die Fotoarbeiten werden analog zur ehemaligen "Stereofotografie" * nebeneinander montiert und provozieren den Betrachter zu einer Recherche in den Bildern.
Aufgefundene Spuren der Manipulation in der Natur machen die Aktionen, die Bewegungen des Künstlers nachvollziehbar.
Spuren eines Handelns.
Fragestellungen in diesem Projekt sind unter anderem die Frage nach Originalität und Ursprünglichkeit der Natur. Die Schnittstelle zwischen Natur und Kultur (Kulturlandschaft).
Ein weiteres den Künstler interessierendes Thema ist die Frage der Glaubwürdigkeit in den Bildern, der Fotografie. Die Möglichkeiten der Manipulation und Verfremdung in den digitalen Medien scheinen zu einer allgemeinen Skepsis gegenüber Bildinhalten zu führen.
Welcher ist der natürliche Zustand einer Landschaft?
Wann verwandelt der menschliche Eingriff in die Naturlandschaft aus ihr eine "Kulturlandschaft"? Erst wenn er aus ihr wirtschaftlichen, touristischen Nutzen zieht?
Die Fotografien unterliegen nach der Aufnahme nur einem konventionellen digitalen Entwicklungsprozess – ohne jede Art von digitaler Veränderung oder Manipulation. Die Manipulation findet vor der Kamera als Performance statt.
* Stereofotografie: David Brewster hat 1849 die erste Zweiobjektiv-Kamera konstruiert. Jedes Bild wird aus einem leicht abweichenden Blickwinkel aufgenommen, jedoch zum gleichen Zeitpunkt. Die geringe optische Abweichung zwischen den Bildern erzeugt bei der gemeinsamen Betrachtung (linkes Auge linkes Bild – rechtes Auge rechtes Bild) eine räumliche Wirkung.